Ich muss mal was los werden.... oder: was ist denn mit dem Seknum nur.....

  • Ich muss mal meine Frust los werden.......... hoffe aber auch, euch gleichzeitig aus
    meinen Erfahrungen in den letzten 3 Monaten etwas zu vermitteln oder wie auch immer.


    Am 30.05 kam mein Vater ins Krankenhaus um eine Knieprothese zu bekommen.
    OP Super, das übliche aber alles klar.
    2 Wochen nach der OP, ging das Übel los und es nahm kein gutes Ende, zuviele Vorkomnisse,
    die nicht mit einer Fall-Pauschale und dem Abarbeiten eines Patienten harmonierten...
    Vater sollte sogar in 3 Tagen zur Reha
    Also, er bekam Durchfall auf der Orthopädie-Station.
    3 Tage später lag er auf der Inneren in einem separaten Zimmer. Keine Info nicht´s kam nur eine Info: Ihr Mann ist auf der Inneren...
    Ich mit Mutter hin (Zimmernummer bekamen wir vorher am Schwesternzimmer genannt), Mutter in Zimmer rein ( Konnte sie grade noch am Ärmel
    greifen weil ich mich wunderte: Handschuhe Mundschutz grüner Kittel neben der Tür..........
    Wir zurück nachgefragt! Antwort: Ach, ihr Mann hat einen Keim, er ist ansteckend.
    Ich: was hat er denn ?
    Ei, da müssen sie mit einen Arzt reden.
    Ich: ei gud ich will einen Arzt sehen (ich war mächtig angepisst, genau das war Vaters große Angst...)
    10 minuten später.....: Ei der Arzt hat keine Zeit und die Stationärtzin arbeitet nur halbtags....
    Ich: Das is ja alles gut und schön, aber ich möchte nur eine Auskunft was mein Vater hat... also bitte ein Arzt,
    der mir eine kurze Auskunft gibt was mein Vater hat. (Vater war total neber sich nur noch im Dämmerzustand...)
    Nach einer weile Kam Schwester: Ei ich darf ihnen Auskunft geben.... er hat Clostridien.
    Ich gegoogelt naja, gibt schlimmeres... wird scho, mann denkt sichs ja manchmal schöön...
    Patientenbetreuung angerufen Problem geschildert. Am nächsten Tag bekam ich mehr Infos... aber er hat nur Clostridien


    3 Tage später Brief vom Gesundheitsamt.
    Mein Vater hätte Norovirus, Rothaviren und Clostridien.. Fragebogen wo er die her hat......


    ziemlich Zeitgleich mit diesem Brief gings dann richtig ab: Intensiv, Nierenversagen, Crea wert bis auf 7. Künstliche Ernährung
    nach 2 Wochen gings ihm besser, ansprechbar, aber nach über 3 Wochen liegen hatter er ein Abzess am Hintern, Abzess eröffnet worden usw...
    Abzess wurde nicht besser.
    Vor 1 Woche wurde er dann nochmal operiert (er war nicht mehr anstecken).
    1 Tage später Entzündungswerte von 50 auf über 400....
    1 Tag später verdacht Schlaganfall. Nachweisen konnten sie es nicht, war die Aussage, aber linke Gesichtshälfte hängt usw...
    Wegen erhöhten Entzündungswerten und weil er aufeinmal wieder Ansteckend war, die letzte Chance
    ein spezielles Antibiotika....(Antibiotika bei Viren... ?)


    Hier war so einiges meiner Meinung nach Scheise gelaufen. Und ich bekomme das auch nicht mehr alles ganz alles auf die Reihe. (momentan)
    Und ich kann und habe auch nicht die Kraft hier noch gross rum zu bohren!
    Vater war 3 mal auf Intensiv
    3 mal operiert worden
    2 mal Nierenversagen
    Gewissheit über Vorgänge und Erklärungen der Ärtze bringen mir im nachhinein meinen Vater nicht wieder.
    Das Traurige ist halt, man merkte daß da was nicht sauber lief, aber weil es Ihm zwischendrin besser ging und so weiter,
    sah man alles mit zu viel Hoffnung. Ansatt hier mehr zu forden und zu hinterfragen.
    Es gibt noch viel mehr Details, aber mir fehlt die Kraft das hier alles zu schreiben.....



    2 Tage später , mein Vater ist TOT, Fuck! (Das Knie war sauber verheilt und auch gut beweglich)



    Leute, seit hellwach, gerade wenn ein Familienmitglied in Krankenhaus kommt der nicht 100% für sich kämpfen kann.
    Schaut euren Hausarzt komisch an wenn er Antibiotika verschreibt bei Schnupfen...
    Ich habe immer meine Hände desinfiziert, beim Krankenhaus betreten und verlassen sowie beim Zimmer betreten
    und verlassen von Anfang an (die ganze Familie).....
    Schaut mal den Krankenschwestern zu.........
    und und und.....


    In mir sitzt Momentan unglaubliche Trauer, Hilflosigkeit und wahnsinniger Wut!
    Vater Ruhe in Frieden, zum Glück konnte ich jeden Tag bei dir sein...
    Wie du immer gesagt hast: Wennd rum is ,is rum... und jetzt hast du keine Schmerzen mehr. Und ich hoffe, es gibt nach dem Tot noch mehr......




    Gruß
    Seknum Kodo


    Yamaha - MT01

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  • tut mir echt leid, bleibt leider nur mein herzliches Beileid auszusprechen

    alle die mich letztes Jahr schon am Arsch lecken konnten, dürfen das gern weiterhin tun
    Bewerbungen dies in Zukunft auch tun zu dürfen werden gern angenommen

  • Mein herzliches Beileid


    Ich hatte ähniche Erfahrungen mit meinen Eltern im Krankenhaus gemacht.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von armin59 ()

  • Herzliches Beileid auch von meiner Seite.


    Aufgrund jüngster, eigener Erfahrungen muss ich ganz ehrlich sagen, dass sich die moderne Medizin nicht so modern präsentiert, wie sie es vorgibt. Viele Ärzte sind zu arrogant und nehmen sich einfach nicht genügend Zeit für den Patienten. Dinge, die man selbst recherchiert hat und einfach mal anbringen / fragen möchte, werden oft ignoriert oder belächelt. Ok, nicht jeder Patient ist sicher dazu in der Lage fundierte Recherchen zum eigenen Gesundheitszustand zu erbringen, aber oft wird man pauschal als Vollidiot behandelt.


    Es gibt natürlich weiterhin Ausnahmen: verständnisvolle Ärzte, die zuhören, aber das sind leider nur etwa 30-40% - zumindest basierend auf meinen Erfahrungen.


    Das Medizin-Studium erfordert einen Numerus Clausus und dauert auch entsprechend lange, aber ist jeder, der sich qualifiziert und durchbeißt auch geeignet ? Meiner Meinung nach ein klares NEIN. Nein deshalb, weil es mehr erfordert als Lernstoff auswendig zu lernen und wieder auszuk**** ! Logisches & analytisches Denken, Transferleistung und zielgerichtete Lösungsstrategien sind der Schlüssel zum Erfolg - und hier sieht es auch sehr sehr mies aus. Mies aus dem Grund, dass alles, was nicht den gelernten Standardfällen entspricht, viele Mediziner vor Probleme stellt. Unsinnige Diagnosen werden gestellt, es wird irgendwas verschrieben und im wahrsten Sinne "rumgedoktert" anstatt die Eier in der Hose zu haben und zu sagen: "ICH WEIß ES NICHT, ICH MUSS DAS ABKLÄREN".


    Da werd ich schon wieder stinkig, wenn ich nur zurückdenke :cursing: Manchmal hatte ich das Gefühl, dass die sich vor lauter Verzweiflung die Kutte mit Pechnase wie im Mittelalter anziehen und anfangen mit Aderlaß, Blutegeln und Schröpfen.


    Moderne Medizin ?? Entringt mir ein müdes Lächeln - ohne pauschalisieren zu wollen ! Richtig gute Ärzte sind dünn gesät - wie eigentlich in jedem Berufsbild gibt es Top-Leute, Mittelmaß und der Rest (grob gesagt). Die guten sollte man ausfindig machen, bevor man sie braucht - mein Tip an der Stelle.


    Ja die moderne Medizin ermöglicht viel heutzutage, aber das unenteckte Land und alles, was nicht nach Schema-F läuft - da wird es gefährlich und die sind weiterhin am rumprobieren (das Wort "rumdoktern" kommt ja nicht von ungefähr)...


    So muss jetzt aufhören zu schreiben, bevor ich wieder auf 180 bin...


    Nochmals mein Beileid !


  • Hallo Sascha,
    mir fehlen irgendwie die richtigen Worte um Dir mein aufrichtiges Beileid zu bekunden, aber es hat mich richtig tief betroffen.
    Ich kenne die Problematik in den Krankenhäusern sehr gut seit meinem Praktikum auf dem NEF und dem RTW in gesamten Umkreis. Selbst bei Notfällen, die wir gebracht haben, dauerte es manchmal geraume Zeit den Patienten zu übergeben. Personaleinsparungen, überarbeitete Ärzte und mangelhafte Kommunikation aufgrund der vielen ausländischen Ärzte zollen ihren Tribut. Unser Gesundheitswesen ist bei Weitem nicht mehr das, um was uns die ganze Welt beneidet hat.
    Das alles ist bestimmt kein Trost für dich, aber lass deine Wut nicht bei den falschen aus. Das System ist das Problem!
    In stillem Gedenken......Udo

  • THallo Kodo,
    leider gibt es immer mehr solcher Fälle. Ich kenne das Gesundheitswesen aus beruflicher Sicht sehr gut. Leider ist die Personalpolitik im Gesundheitswesen so, dass es nur noch Frust hinter laesst. Aber das mindert nicht deinen Frust oder die Trauer. Ich muss mich da udo anschließen es ist schwer hier die richtigen Worte zu finden. Ich möchte dir auch das Beileid aussprechen und wünsche dir und deiner Familie viel Kraft. Lg bikermädel13 elke

  • Hallo Kodo,


    herzliches Beileid, wenn auch unbekannterweise, von meiner Seite für Dich und Deine Familie.


    Ich wünsche Euch Kraft diesen Schicksalsschlag gut zu überstehen.


    Mein Vater ist im März 2012 auch leider viel zu früh verstorben. Bei günstigeren Umständen, auch von medizinischer Seite her, sprich Aufklärung, würde er vielleicht noch da sein.


    Gruß aus Spiesen


    Erik

    Wir leben zu sehr in der Vergangenheit, haben Angst vor der Zukunft und vergessen dabei völlig, die Gegenwart zu genießen.




    :race: :tanz2: :chop:

  • Lieber Sascha,


    mein aufrichtiges Beileid.


    Ich wünsche Euch, insbesondere Deiner Mutter und Dir, viel Kraft.

  • Hallo Sascha, auch ich möchte Dir mein aufrichtiges Beileid aussprechen und wünsche Dir und Deiner Mutter die notwendige Kraft dies zu überstehen. Auch mir sind diese Zustände nur bestens bekannt. Wenn Du reden willst, lass es mich wissen und ich werde für Dich da sein.
  • [size=10][font='Arial, Helvetica, sans-serif']Mein herzliches Beileid[/font][/size]. Als vor drei Jahren mein Schwiegervater auf dem "Winterberg" lag passierte genau das selbe: Virus vom Mitpatienten bekommen Kein Zimmer frei um ihn zu isolieren Kein Arzt da zuwenig Personal USW Schon damals fragte ich mich, ob wir im Dschungel leben. Ich wünsche Dir und Deiner Familie die Kraft diese schwere Zeit zu überstehen.

    Ich bin nicht verdorben. Ich wurde professionell enthemmt. :aetsch:

  • Tja, jetzt sitze ich hier und versuche auch was zu schreiben, wobei ich weiß, dass es nichts gibt, was einem diese Situation erträglicher machen kann, als die Zeit, und das schafft sie auch nur leidlich, wenn ich dran denke, was in mir beim Tod vom Schwiegervater in diesem Jahr alles wieder über den Tod von meinem Vater hoch kam, und das ist schon weit über 30 Jahre her.
    Nee, Worte helfen nicht, und trotzdem machen wir sie, weil wir vielleicht tief im Innern wissen, dass unser Mitgefühl vielleicht doch eine Wirkung hat. So wie wir uns als kleines Kind nicht mehr so allein gefühlt haben und weniger Angst hatten, wenn wir die Stimmen der anderen gehört haben.


  • In mir sitzt Momentan unglaubliche Trauer, Hilflosigkeit und wahnsinniger Wut!
    Vater Ruhe in Frieden, zum Glück konnte ich jeden Tag bei dir sein...
    Wie du immer gesagt hast: Wennd rum is ,is rum... und jetzt hast du keine Schmerzen mehr. Und ich hoffe, es gibt nach dem Tot noch mehr......

    .
    jaa, es gibt noch mehr!


    das irdische Leben ist nur ein Ausschnitt des wahren (geistigen) Lebens und dauert ewig.


    mit Deiner Wut und Trauer schadest Du Dir nur selbst und es ist keine Hilfe für ihn.
    Er sieht es und hat auch kein Verständnis dafür, da er sich doch endlich von der festen Materie befreite.
    für ihn ist es kein Tod sondern ein besseres (weiter entwickeltes) Leben, ein Aufstieg!


    lass los und freue Dich mit ihm, dass er allen Ballast (Materie) abgelegt hat und das irdische Sein verlassen durfte. es war sein Wille!


    ich hoffe und wünsche mir,
    dass es Dir doch etwas Trost bringt.

  • Hallo Sascha,


    Ich kann dir das alles nachfühlen. Vorgestern hab ich meine Schwiegermutter beerdigt. Ihre Story ist ziemlich genau wie die, die Du da erzählt hast. OK' sie war alt, 91, aber bis zu dem Tag als sie sich bei einem Sturz den Oberarm gebrochen hatte war sie tatsächlich nie! ernsthaft krank. Sie war top fit. Und dann....OP, Lungenentzündung, Keim, Pilz, Nierenversagen, Tod. Das schlimme an der Sache: dieser Verlauf scheint typisch zu sein. Alle im Krankenhaus, von der Putzfrau bis zum Stationsarzt haben uns das vorhergesagt. Und viel zu oft habe ich im Vorfeld schon solche Sachen gehört - was soll ich sagen. Vielleicht hängt es am System, vielleicht an den handelnden Personen, aber vielleicht ist es eben einfach so.


    Verlust tut weh, keine Frage. Und das muss so sein, denn jeder liebe Gedanke, jedes liebe Wort ist gewachsen aus Liebe und Nähe. Deshalb muss man die Trauer und den Schmerz auch annehmen, einfach annehmen, genau so wie man vorher auch die Guten Dinge angenommen hat. Evtl. sollten wir alle bewusster mit unserer Zeit umgehen, denn das ist es, was uns im Falle des Abschieds immer auffällt - Mist ich wollte doch noch...


    In diesem Sinne wünsche ich dir und deinen Lieben, die Zeit und die Gelegenheit die ihr braucht, um euren Verlust zu verkraften und um die Dinge des Lebens dann anzunehmen und weiterzugeben wenn es Zeit dafür ist, ohne sie auf später zu verschieben.


    Alles Gute


    Jörg

    8o Man könnte sich den lieben Tag lang über alles mögliche aufregen - aber man ist nicht dazu verpflichtet! (Martha Heinzer)