Entspanntes Sitzen auf dem Motorrad

  • Eine gute Haltung auf dem Motorrad sorgt nicht nur für schmerzfreies, entspanntes Fahren, sondern auch für mehr Tourenspaß und erhöhte Sicherheit

    Wer schon einmal mehrere Stunden auf einem Supersportler verbracht hat weiß, wie anstrengend Motorradfahren sein kann. Grund: Der Fahrer ordnet sich der Fahrdynamik unter, verlagert viel Gewicht nach vorn, belastet seine Arme und Handgelenke übermäßig – vom krummen Rücken ganz zu schweigen. Beim beschaulichen Touren ist das aber nicht notwendig, die unbequeme Sitzhaltung erhöht nur die Pausenhäufigkeit. Aber wie sitzt man richtig?

    Aufrecht sollte die Sitzhaltung sein mit fast gestreckten Armen und bequemer Beinstellung. Ob das gelingt, bestimmt nicht nur das Dreieck Lenker-Sitzbank-Fußrasten, sondern auch die Fahrergröße. Schön, dass es schon Serienmotorräder gibt, die Variationen zulassen. Allen voran die BMW-Modelle mit höhenverstellbaren Sitzbänken. Aber auch preiswerte Bikes wie die Honda CBF 600 lassen Variationen in Sitzhöhe und sogar Lenkerstellung zu. Doch oftmals geht es nur darum, auch kleineren Fahrern durch eine geringere Höhe auf die Sitzbank zu helfen. Ob der Biker auch bequem Platz nehmen kann, ist nicht selbstverständlich. Außerdem bieten die meisten Serienbikes nur einen Kompromiss.

    Vorbildliche Lösungen nach Maß sind bei Erich Wunderlich zu haben. In Sinzig am Rhein können BMW-Fahrer verschiedene Sitzbänke probefahren und das passende Teil dabei auswählen. Die Sitzpolster unterscheiden sich nicht nur in der Höhe, sondern auch in der Formgebung, was zu einer optimierten Beckenlage beim Sitzen führen soll. Auch Lenkererhöhungen mit horizontaler Verstellmöglichkeit und Fußrasten-Tieferlegungen sind zu haben. Natürlich wird dem Kunden bei der Wahl geholfen. Die Wunderlichen Erkenntnisse decken sich im Wesentlichen mit denen des Physiotherapeuten Dieter Messingschlager, der mit einer Spinalmouse die Wirbelsäulenhaltung verbildlichen kann (siehe unten). Die beste Rückenhaltung im Sitzen sollte der im Stehen recht nahe kommen. Der Lenker darf nicht zu tief befestigt sein, weil dies den Druck auf die Handgelenke erhöht. Die günstigste Entfernung zum Lenker ergibt sich bei fast ausgestreckten Armen. Zu hoch montierte Fußrasten können die Blutzirkulation beeintrachtigen und führen zu rascher Ermüdung. Selbstverständlich darf die Schräglagenfreiheit unter den Modifikationen nicht leiden. Eine weitere Korrekturmöglichkeit bietet das hintere Federbein, denn die Stellung des Motorrad-Hecks nimmt Einfluss auf die Sitzhöhe, die so bemessen sein soll, dass ein sicherer Stand noch gewährleistet ist.


    Untersuchungen am Arbeitsplatz haben ergeben, dass bis zu 45 Prozent der Leistungsfähigkeit verloren gehen kann, wenn der Mensch falsch sitzt – das könnte beim Motorradfahren fatale Folgen haben.




    GrußKawaThom