Gerechtigkeit und Vergeltung?

  • Gesammelte Gedanken zur aktuellen Politik

    Aus friedlichen Demonstrationen entwickelte sich seit 2011 in Syrien ein Krieg mit vielen Fronten.

    Hunderttausende Menschen flohen aus Syrien, Hunderttausende starben, 45 Prozent der Bevölkerung wurde vertrieben.


    2017 gab es 27 Kriege weltweit und vier sogenannte bewaffnete Konflikte.


    Viele Kriege gehen leider erst zu Ende, wenn die Kriegsparteien kein Geld mehr haben und die Menschen nicht mehr bereit sind, Opfer zu bringen. -Nicht moralische Impulse, Wirkkraft der Vernunft oder Wille zum Frieden beendeten das Gemetzel, sondern Ausblutung und Erschöpfung.


    Kriegsdemografen schätzen, dass der Punkt der militärischen Erschöpfung erreicht ist, wenn 30 Prozent der waffentauglichen Population getötet worden ist.


    Der Dreissigjährige Krieg im 17. Jahrhundert verwüstete grosse Teile Europas nachhaltig und wurde erst am Verhandlungstisch beendet, als wegen Hungersnöten, Seuchen, Massakern nicht mehr genügend soldatischer Nachwuchs am Leben war.


    Am 30. April 1945 beging Hitler während des Kampfes um Berlin Selbstmord. Die Verteidiger der Stadt kapitulierten am 2. Mai 1945. Am 8. Mai 1945 (VE-Day) trat die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht in Kraft; der Krieg in Europa war damit beendet.


    8. Mai 1945 - Dass wir mit einem Datum an das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa erinnern, verschleiert, dass die Schaffung von Frieden ein längerer Prozess ist. In Asien endete der Zweite Weltkrieg erst im September 1945 nach den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki. Der darauffolgende Koreakrieg wurde zwar 1953 mit einem mühsam errungenen Waffenstillstand beendet, aber Frieden ist bis heute nicht in Sicht. Doch wann ist ein Krieg wirklich zu Ende? Mit einem Waffenstillstand oder der Kapitulation, mit dem militärischen Sieg oder der Niederlage?


    Die heutigen Staatsgrenzen seien – siehe Krim – nicht endgültig. Es gebe kein "Ende der Geschichte", weder territorial noch ideologisch. Dennoch kommt Elbern zu dem deprimierenden, aber nicht weiter überraschenden Urteil, "dass der Friedensvertrag zur dauerhaften Beilegung von internationalen Konflikten heute ausgedient hat; die Kunst, die beiderseitigen Interessen durch Verhandlungen auszugleichen (...) ist in unserer Zeit verloren gegangen. (...) Wir sind hinter das völkerrechtliche und moralische Niveau des Alten Orients zurückgefallen!"


    Westliche Sozialwissenschaftler überschätzen in der Regel die Bedeutung der Rationalität im Handeln der Menschen und übersehen gleichzeitig irrationale, unberechenbare, gar apokalyptische Motive gesellschaftlicher Akteure.


    Das grösste aktuelle Kriegs- und Terrorrisiko seien nicht Hunger oder soziale Ungerechtigkeiten oder Ideologien, sondern die immer grösser werdende Zahl junger, hauptsächlich islamischer Männer aus der arabischen, afrikanischen und asiatischen Welt, für die es in ihrer Heimat keine Chance auf eine angemessene Position gebe.


    Warum gibt es Kriege? Wer ist dafür verantwortlich? Wer profitiert davon? Wer leidet darunter?


    Und aktuell: Gibt es gerechte Kriege?,oder aber Vergeltungen,oder aber Bestrafungen?


    Die Menschen müssen wieder Wege für ein Zusammenleben und Versöhnung finden.


    -Aber um Gottes willen wie wenn es nicht jeder will?


    Sorry Uli