Zweigleisig: die neuen Guzzi für 2008

  • Moto Guzzi erweitert die Palette um zwei knackige Modelle wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten. Für die lange Tour empfiehlt sich die Stelvio, zum klassischen Ride die V7 Classic



    Als Fernweh-Motorrad feiert auch die Stelvio von Moto Guzzi ihre Premiere. Die nach dem bekannten Stilfser Joch benannte Maschine wird von einem luft-ölgekühlten V2-Aggregat angetrieben, der - typisch für Guzzi - quer zur Fahrtrichtung eingebaut ist. Die Spitzenleistung wird mit mindestens 81 kW/110 PS angegeben, die bei 7.500 /min-1 erreicht werden, während das maximale Drehmoment von 108 Nm bei 6.400 /min-1 anliegt. Der von einer Einspritzung befeuerte 1.151 ccm große Twin dürfte damit nicht nur für den 2.757 Meter hohen Passo dello Stelvio gerüstet sein.


    Ganz auf der Retroschiene ist hingegen die Moto Guzzi V7 Classic unterwegs. Die harmonisch gezeichnete Maschine schlägt mit ihrer an die 70er-Jahre erinnernden Optik und der modernen Technik mit Fünfganggetriebe und Vierventilköpfen des quer eingebauten luftgekühlten V2-Motors eine Brücke zwischen den Jahrzehnten. Leistungsdaten sind für den 744 ccm großen Twin noch nicht bekannt, doch dürfte die V7 Classic durchaus für 60 PS bis 70 PS gut sein - ein für Retro-Bikes vollauf ausreichender Wert. Bleibt abzuwarten, ob die Retro-Guzzi ebenso gut bei den Freunden stilvoller Motorräder ankommt wie die Klassiker-Baureihe von Ducati. Heiko P. Wacker



    Hochbeinig: Die neue Moto Guzzi Stelvio hat's auf das R1200GS-Klientel abgesehen. 110 PS sollen es nach Meinung des italienischen Hersteller werden.





    Moto Guzzi V7 Classic: genaue Motordaten des 750er-V2 sind noch nicht bekannt. Leistungsmäßig dürften am Ende zwischen 60 und 70 PS auf dem Papier stehen.


    Re-Inkarnation einer Legende

    V7 Special von 1969 (Typ VS): Es war im Jahr 1964 als die ersten Entwürfe der mächtigen 'V7' aus dem Konstruktionsbüro des Projektleiters Giulio Cesare Carcano kamen. Gut ein Jahr später war der erste Prototyp fertig und konnte bereits im Dezember 1965 auf dem Mailänder Salon von der Weltöffentlichkeit in Augenschein genommen werden. Bis zur Auslieferung der ersten Modelle dauerte es jedoch noch bis Anfang 1967. Nachdem Giulio Carcano im gleichen Jahr in den Ruhestand ging, übernahm sein Nachfolger Lino Tonti das Projekt 'V7'. Die 'V7 Special' von 1969 (Foto) leistete 45 PS. 1972 werden gleich mehrere neue Modelle vorgestellt: die 'V7 Sport', die 'V7 850 GT' (US-Ausführung 'Eldorado') sowie die erste California, die 'V7 850 California'. Damit war der ehemals 703 ccm große OHV-Motor der Ur-V7 Geschichte.